Am 10. Juli fand in der Arche Giebelstadt eine Selbsterfahrungsfortbildung zum Thema Behinderungsbilder unter der Leitung von Roman Schöpf statt. Die Veranstaltung richtete sich an 14 Teilnehmende aus unterschiedlichen Arbeitsbereichen und bot einen umfassenden, praxisnahen Einblick in die Lebensrealität von Menschen mit Behinderungen.
Fachliche Aufbereitung und Methodik
Roman Schöpf, erfahrener Ergotherapeut der Arche am Margeritenweg, vermittelte die Inhalte fundiert und lebendig. Sein Ansatz basierte auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen ebenso wie auf langjähriger Praxiserfahrung. Die Fortbildung legte besonderen Wert auf das eigene Erleben: Die Teilnehmenden konnten verschiedene Behinderungsbilder nicht nur theoretisch, sondern vor allem praktisch nachvollziehen.
Ungewohnte und spannende Inhalte
Ein zentrales Element der Fortbildung war der Rollstuhlparcours: Hier mussten die Teilnehmenden mit einem Rollstuhl verschiedene Hindernisse bewältigen und erfuhren unmittelbar, wie herausfordernd selbst alltägliche Situationen im öffentlichen Raum sein können. Ebenso eindrucksvoll war die Übung zur Orientierung als blinder Mensch: Mit Blindenstock und Augenbinde ausgestattet, bewegten sich die Teilnehmenden eigenständig im Raum. Diese Selbsterfahrungen führten zu intensiven Aha-Momenten und regten zum Perspektivwechsel an.
Ergänzt wurden die praktischen Übungen durch fachlich fundierte Impulse zu unterschiedlichen Behinderungsbildern. Roman Schöpf erläuterte anschaulich die Bandbreite körperlicher, geistiger und Sinnesbeeinträchtigungen, deren Ursachen, Auswirkungen und die daraus resultierenden Anforderungen an Teilhabe und Inklusion. Besonders spannend waren dabei die Einblicke in weniger bekannte Störungsbilder sowie die Diskussion über gesellschaftliche Barrieren, die oftmals stärker behindern als die eigentliche Beeinträchtigung.
Reflexion und Transfer
Die Fortbildung bot Raum für Reflexion und Austausch: Die Teilnehmenden diskutierten ihre Eindrücke, tauschten Erfahrungen aus und entwickelten gemeinsam Ideen, wie sie das Erlebte in ihren Arbeitsalltag übertragen können. Im Mittelpunkt stand dabei ein respektvoller, ressourcenorientierter Umgang mit Menschen mit Behinderungen und die Förderung echter Teilhabe.
Fazit
Die Selbsterfahrungsfortbildung mit Roman Schöpf zeichnete sich durch hohe fachliche Qualität, innovative Methoden und nachhaltigen Erkenntnisgewinn aus. Die Mischung aus fundiertem Wissen, praktischer Selbsterfahrung und ungewohnten Perspektiven machte die Veranstaltung zu einem besonderen Erlebnis, das weit über klassische Fortbildungen hinausging.